Jäger der verlorenen Ahnen

Anleitung Familienforschung - Teil 04

Das Rad neu erfinden … oder doch nicht?



Auf ihrer fröhlichen „Ahnen-Sammel-Tour“ durch die Verwandtschaft, sollten sie bei jedem Besuch auf jeden Fall die beiden folgenden Punkte abklären:

1.) Hat sich irgend wann früher schon einmal jemand in der Verwandtschaft, mit der Erforschung der Familie beschäftigt und sind darüber noch Unterlagen vorhanden.

Denn während meiner langjährigen Forschung, sind mir wiederholt folgende Situationen untergekommen:

Ein lebender Verwandte betreibt zeitgleich mit ihnen ebenfalls Familienforschung oder hat es früher einmal getan und sie wissen das gar nicht. Dann könnten sie sich austauschen oder sogar gemeinsam die Familienforschung weiterführen.

Ein verstorbenen Familienangehöriger hat in jungen Jahren bereits die Familie erforscht und es gibt jede Menge Unterlagen im Nachlass, die bei Tante Lisbeth schon längere Zeit in der Schublade schlummern.

Irgend ein Verwandter wurde in der Vergangenheit von einem fremden Familienforscher kontaktiert, der genau ihre Familie erforscht.
Wenn ihr Verwandter in dieser Situation interessiert und entgegenkommend war, gab es bestimmt einen Informationsaustausch mit dem fremden Familienforscher.
Es kann also gut sein, dass der anfragende Familienforscher auch seine Kenntnisse über die Familie, in irgend einer Form an ihren Verwandten weitergeben hat.
Und seit dem liegt der ganze Kram bei Onkel Jupp und verstaubt vor sich hin.


2.) Besitzt jemand in der Verwandtschaft noch einen alten „Ahnenpass“, z. B. aus dem Nachlass der Groß- oder Urgroßeltern?

Der Ahnenpass, auch als „Ariernachweis“ bekannt, war in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 sehr verbreitet. Er enthielt Angaben zu Taufe, Heirat, Geburt und Tod des Inhabers und seiner Vorfahren bis zurück zur vierten Generation und diente dem Nachweis der arischen Abstammung. Da jedem deutschen Bürger nahe gelegt wurde, sich diesen Pass ausstellen zu lassen, stehen die Chancen gut, dass es mindestens ein Exemplar auch im Fundus ihrer Familie gibt. Mit den darin enthaltenen, amtlich belegten Daten schafft man es spielend eine Ahnenreihe bis zurück zu den Ur-Ur-Urgroßeltern zu erstellen. Zusammen mit den erfragten Daten ergibt das dann einen guten Grundstock für einen hübschen, kleinen Familienstammbaum oder eine Ahnentafel.


Aus eigener Erfahrung:
Es ist total ärgerlich, wenn man sich gerade zeitaufwändig durch einen Haufen von Kirchenbüchern gearbeitet hat, um dann etwas später festzustellen, dass sich vor Jahren schon jemand anderes die gleiche Mühe gemacht hat und sogar seine gefundenen Daten über die Familie, gut dokumentiert hinterlassen hat.

Also immer vorher klären, ob schon jemand „vorgearbeitet“ hat und ob man diese Informationen mit in seine eigene Familienforschung einfließen lassen kann.

Denn doppelt Arbeiten ist echt doof!



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