Jäger der verlorenen Ahnen

Anleitung Familienforschung - Teil 03

Dokumente, Fotos und Co.





Neben der Beantwortung, der ihnen auf der Seele brennenden Fragen, sollte sie aber auch klären, ob Tante Lisbeth evtl. ein paar interessante alte Familienfotos in ihrem Besitz hat. Denn Fotos sind die Sahnehäubchen auf dem großen Kuchen der Familiengeschichte. Lassen sie sich doch einfach mal ein altes Fotoalbum von ihrem Tantchen zeigen und sie werden feststellen, den Leutchen fallen beim Durchschauen der alten Bilder spontan die tollsten Geschichten und Daten ein … da kommen stellenweise Informations-Schätze zu Tage, da wären sie nie auf die Idee gekommen danach zu fragen.

Eines möchte ich ihnen aber direkt ans Herzen legen: Wenn einer ihrer Verwandten ein oder mehrere tolle Familienfotos besitzt, versuchen sie unbedingt davon gute Kopien zu machen, oder was noch besser wäre, das Original zu bekommen.

Denn sie müssen sich über eine Sache im Klaren sein: In diesem Augenblick sind sie wahrscheinlich der einzigste Mensch in ihrer Familie, der sich intensiver mit der Familiengeschichte beschäftigt und das macht sie automatisch zum Hüter des „Familienschatzes“, sprich den ganzen Fotos und Dokumenten, die es im Familienbesitz gibt. Denn wenn eines Tages Oma Frieda oder Tante Lisbeth nicht mehr sind und sich sonst keiner von den Nachkommen für die ollen Fotos und dem ganzen Familienkram interessiert, wird das ganze „unnütze Zeug“ wahrscheinlich bei der Wohnungsauflösung komplett entsorgt. Und dann sind alle diese wertvollen Unikate unwiderruflich verloren.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Ich spreche hier aus Erfahrung!

Also versuchen sie so früh wie möglich sich alle diese Fotos und Dokumente zu sichern oder zu kopieren.

Denn wenn Sie es nicht tun, tut es vermutlich keiner!

Nachdem ich ihnen jetzt intensiv ins Gewissen geredet habe und sie von mir mit Nachdruck zum „Hamstern“ von Fotos und Co. genötigt wurden, kommen wir jetzt natürlich auch zum technischen Umsetzung der „Hamster-Aktion“.
Am optimalsten wäre es natürlich, wenn Tante Lisbeth ihnen zu Lebzeiten ihr Fotoalbum vermachen würde, aber das wird wohl in den seltensten Fällen passieren.

Also ist kopieren angesagt.

Hier gibt es wieder mehrere Möglichkeiten:

1.) Sie lassen sich im Fotogeschäft ihres Vertrauens eine „Bild vom Bild“ Kopie der Fotos machen.
Das Ganze ist relativ unkompliziert: Bilder abgeben … bezahlen … sich über die Kopien freuen.
Die Ergebnisse sind in der Regel 1A.

2.) Sie legen selber Hand mit einem vernünftigen Scanner an.
Der versierte PC-Nutzer greift schnell mal eben zum heimischen Scanner und digitalisiert damit Tante Lisbeths Fotos und sämtliche wichtigen Dokumente. Hier reicht selbst die Qualität von günstigen „Supermarkt“ Modellen aus, um für unser Vorhaben gute Ergebnisse zu erzielen.

Stellen sie dabei aber die Auflösung ihres Gerätes auf mindestens 400 dpi oder wenn möglich, noch höher ein.
Denn je mehr dpi (dots per inch = Punkte pro 2,54 cm) man beim Scannen einstellt, desto höher ist die Qualität und der Detailreichtum der gescannten Kopie. Das Endprodukt ist dann eine digitale Datei, die man dann ohne Probleme im nächsten Drogeriemarkt als Foto ausdrucken lassen kann. Und so eine digitale Vorlage ist außerdem ideal, falls sie eines Tages einmal auf die Idee kommen sollten, eine bebilderte Familienchronik auf ihrem PC zu schreiben oder eine Familien-Homepage ins Internet zu stellen.
Aber davon später mehr.

3.) Sie habe eine gute digitale Kamera, ein Makroobjektiv und kennen sich mit der Fototechnik aus, dann können sie die alten Fotos auch einfach damit abfotografieren. Die Ergebnisse sind ähnlich gut, wie die Kopien mit einem Scanner.

4.) Als letzte Möglichkeit ginge auch das Abfotografieren mit einem Handy … würde ich persönlich aber als qualitativ schlechteste Möglichkeit sehen und wäre meine letzte Wahl. Kommt aber natürlich immer auf das Handy an, denn da gibt es ja auch schon Teile, die einer „echten“ Kamera ebenbürtig sind.

Aber im Zweifel gilt immer: „Besser eine schlechte Kopie, als gar keine Kopie!“



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