Irgendwann werden sie unweigerlich an einen Punkt kommen, an dem der Käsesahnekuchen bei Tante Lisbeth zwar immer noch super lecker schmeckt, aber das liebe Tantchen und auch die restlichen Verwandten leider keine neuen Familien-Informationen mehr beisteuern können. Da sitzen sie nun und überlegen beim zweiten Stück Erdbeerkuchen, der ja auch ganz hervorragend schmeckt, wie es nun weitergehen soll und wie sie ihre „Baustelle“ Familienforschung mit frischem „Futter“ versorgen können.
Standesamtsunterlagen und Kirchenbücher sage ich da nur!
Diese beiden Quellen sollte sie als nächstes anzapfen, um weitere Informationen über ihre Vorfahren und deren Anverwandte in Erfahrung zu bringen.
Versuchen sie also zunächst herauszufinden, an welchen Orten die wichtigen Lebensereignisse, wie Geburt, Heirat und Tod, der gesuchte Person stattgefunden haben. Danach recherchieren sie, welches Standesamt für die Beurkundung der einzelnen Ereignisse (Personenstandsfälle) zuständig war und in welchem Kirchenkreis es für Taufe, Trauung und Beerdigung der gesuchten Person Eintragungen in den Kirchenbücher geben könnte.
Als nächsten Schritt kontaktieren sie die ermittelten Standesämter und Kirchenverwaltungen und erfragen, wo sich deren Archive befinden, in denen die Standesamtsunterlagen oder Kirchenbücher gelagert werden.
Auch hier ist „Onkel Google“ mal wieder von großer Hilfe.
Ab hier gibt es dann drei Möglichkeiten, wie es weitergeht:
1.) Sie schreiben das Standesamt oder das Kirchenbucharchiv direkt an und bitten um eine Fotokopie der Urkunde (ohne Beglaubigung, da sonst teurer) oder des Kirchenbucheintrages. Funktioniert gut, wenn sie schon genaue Daten über die Person haben, wie z. B. das genaue Geburts-, Heirats- oder Sterbedatum und der Mitarbeiter im Archiv dann genau weiß wo er suchen muss. Sie müssen hier mit Gebühren pro Fotokopie Gebühren rechnen, die aber erträglich sind!
2.) Sie machen einen Ausflug zum zuständigen Archiv und sehen vor Ort die gesuchten Unterlagen ein.
Hier aber auf jeden Fall vorher einen Termin machen, damit sie auch einen Platz bekommen, um in Ruhe die Unterlagen durchsehen zu können. Ein Besuch vor Ort empfiehlt sich besonders, wenn man kein exaktes Datum für einen Eintrag oder eine Person kennt und deshalb erst einmal auf gut Glück das halbe Kirchenbuch durchwälzen muss.
Außerdem gibt es in den Archiven immer zusätzliche Hilfsmittel, wie Findbücher und Namensregister, die man für die Suche hilfreich sind. Und wenn man wirklich nicht mehr weiter weiß, gibt es dort immer einen netten Mitarbeiter der weiterhilft.
3.) Sie haben das große Glück und ihre gesuchten Personenstandsunterlagen oder Kirchenbücher sind bereits digitalisiert worden und Online einsehbar. In dem Fall können sie ganz gemütlich bei einer Tasse Tee und ohne jeglichen Zeitdruck am heimischen PC durch die Urkunden oder Kirchenbücher stöbern. Bequemer geht es nicht!
Meistens wird es aber bei den Recherchen in den Archiven eine Kombination aus allen drei Möglichkeiten … weit entfernte Archive schreibt man dann gern mal an, da die Anreise dort hin schwierig ist … bei näher gelegene Archive wird man schnell schon mal regelmäßiger Dauergast … und auf die Online-Angebote kann man ja eh jeder Zeit von zu Hause aus zugreifen.
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